Vermögen: Superreiche werden reicher
… während sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können
Das Wichtigste in Kürze:
- Das Vermögen der Superreichen in der EU stieg in nur sechs Monaten um 405 Milliarden Euro
- Alle neun Tage kommt eine neue Milliardärin oder ein Milliardär dazu
- Die reichsten 3.600 Menschen besitzen so viel wie 181 Millionen Europäer:innen zusammen
- Arbeitnehmer:innen zahlen deutlich mehr Steuern auf Arbeit als Reiche auf Kapital oder Erbschaften
- Der ÖGB fordert eine Vermögenssteuer, damit die Starken endlich mehr zum Gemeinwohl beitragen
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer – auch in Europa. Laut einem aktuellen Bericht der Entwicklungsorganisation [Oxfam] ist das Vermögen der Milliardär:innen in der EU allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 um 405 Milliarden Euro gestiegen.
Während viele Menschen kaum noch wissen, wie sie Miete, Lebensmittel und Energie bezahlen sollen, werden Superreiche immer reicher.
Alle neun Tage ein neuer Milliardär oder eine neue Milliardärin
Im März 2025 gab es in der EU bereits 487 Milliardär:innen – das sind 39 mehr als im Jahr davor. Das heißt: Alle neun Tage kommt eine weitere Superreiche oder ein weiterer Superreicher dazu.
Insgesamt besitzen die reichsten 3.600 Menschen in der EU genauso viel Vermögen wie die ärmsten 181 Millionen Menschen – also so viel wie alle Menschen in Deutschland, Italien und Spanien zusammen.
Diese Ungleichheit passiert nicht zufällig. Während die meisten mit steigenden Preisen kämpfen, verdienen Reiche immer mehr an Zinsen, Aktien, Erbschaften oder Steuertricks.
Ungerechte Steuerlast
Auch in Österreich ist die Steuerlast ungleich verteilt. Durchschnittsarbeitnehmer:innen zahlen auf ihr Einkommen deutlich mehr als jene, die ihr Geld mit Vermögen, Kapital oder Erbschaften verdienen.
Während Löhne und Gehälter hoch besteuert werden, tragen Reiche und Konzerne vergleichsweise wenig zur Finanzierung des Gemeinwohls bei. Das ist nicht nur unfair – es schwächt auch den sozialen Zusammenhalt und gefährdet langfristig den Wohlstand aller.
Der ÖGB fordert daher schon lange eine gerechtere Steuerpolitik: Wer viel hat, soll auch mehr beitragen. Eine Vermögenssteuer für Multimillionär:innen und Milliardär:innen wäre ein wichtiger Schritt, um die Ungleichheit zu verringern und dringend nötige Investitionen in Bildung, Pflege, Gesundheit und Klimaschutz zu finanzieren.
Zeit für echte Fairness
Während sich viele Menschen das Leben kaum mehr leisten können, wächst der Reichtum einiger weniger ins Unermessliche. Das darf nicht so bleiben. Es braucht endlich politische Entscheidungen, die Arbeit statt Reichtum besteuern und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen.
Denn ein gutes Leben für alle ist nur möglich, wenn die Starken endlich mehr beitragen – und nicht, wenn Superreiche immer reicher werden, während Arbeitnehmer:innen die Rechnung zahlen.