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Hände weg vom Trinkgeld - wer die Trinkgeldpauschale abschaffen will, schaden den Beschäftigten AKhodi - stock.adobe.com

Soziale Absicherung

Warum Beschäftigte für die Trinkgeldpauschale kämpfen

Trinkgeld bedeutet Anerkennung und soziale Sicherheit

Das Wichtigste in Kürze

  • Dank der Trinkgeldpauschale fließt ein Teil des Trinkgelds in die Sozialversicherung. Das heißt: mehr Pension, mehr Krankengeld, bessere Absicherung im Jobverlust.
  • In Österreich wird diskutiert, ob Pauschale abgeschafft wird. 
  • Die Pauschale bringt Sicherheit – für Beschäftigte und Betriebe.
  • Der ÖGB setzt sich dafür ein, dass die Pauschale bleibt – im Interesse aller Arbeitnehmer:innen.

 

 

Kenan (Name der Redaktion bekannt) arbeitet seit über 20 Jahren in der Tourismusbranche. Derzeit ist er in einem Vier-Sterne-Hotel in Wien beschäftigt, hat stets ein Lächeln für die Gäste und gibt immer sein Bestes.

Für ihn ist Trinkgeld mehr als nur ein kleiner Geldschein oder ein paar Münzen am Ende eines langen Arbeitstags: „Für mich ist das die beste Bestätigung, dass ich meine Arbeit gut gemacht habe. Es ist, als würde mir jemand eine Krone aufsetzen“, erzählt er mit leuchtenden Augen.

Diskussion um die Trinkgeldpauschale

Derzeit wird in Österreich diskutiert, ob Beschäftigte ihr Trinkgeld vollständig behalten dürfen oder einen Teil für die Sozialversicherung abgeben müssen. Geregelt wird das über die sogenannte Trinkgeldpauschale.

Das musst du wissen: 

Trinkgeld ist generell steuerfrei, jedoch müssen Sozialversicherungsabgaben geleistet werden. Damit die Abrechnung leichter und schneller geht, gibt es sogenannte Trinkgeldpauschalen.

Diese sind je nach Branche und Bundesland unterschiedlich geregelt.

Für viele Beschäftigte – etwa Kellner:innen in Wien – beträgt sie rund 60 Euro pro Monat. Für diesen Betrag müssen – wie oben erwähnt – Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden.

Diese Beiträge erhöhen für Beschäftigte alle Geldleistungen – etwa das Arbeitslosengeld, das Krankengeld oder auch die Pension.

Langfristige Absicherung

Für Kenan ist klar: „Die Pauschale abzuschaffen, wäre ein Schuss ins eigene Knie! Wir werden nicht ewig jung und gesund sein. Diese Abgaben sichern unsere Zukunft – höhere Pensionen, höheres Krankengeld oder auch höhere Arbeitslosenunterstützung. Davon profitieren wir Beschäftigten!“

Für ihn ist Trinkgeld ein fixer Teil seines Lohns – und bringt Sicherheit: „Wenn auch dafür Abgaben gezahlt werden, bin ich besser abgesichert. Das ist wichtig für meine Zukunft.“ Die aktuelle Regelung schützt ihn und seine Kolleginnen und Kollegen. Sein Wunsch: höhere Löhne – „dann wären wir weniger vom Trinkgeld abhängig“.

Kenan, Beschäftigter in der Wr. Hotellerie privat

Diese Trinkgeldpauschale sichert auch höhere Pensionen, höheres Krankengeld oder auch höhere Arbeitslosenunterstützung!

 

Auch Arbeitgeber sehen Vorteile

Wenig Verständnis für eine Abschaffung der Pauschale hat auch Bernhard Schmidt, Gastronom in Wien. Er betreibt mehrere Lokale, darunter das „Leopold Essen und Trinken“.

„Es ist sinnvoll, wenn beide Seiten ins Sozialversicherungssystem einzahlen – das schützt uns alle“, sagt er. „Mich als Arbeitgeber schützt die Pauschale vor Nachforderungen der Sozialversicherung. Für meine Beschäftigten bedeutet sie Sicherheit – das Geld fließt in ihre Pension, Krankenversicherung, Arbeitslosenhilfe. Es kommt bei ihnen an.“

Warum die Trinkgeldpauschale bleiben muss

Die Stimmen von Kenan und Bernhard zeigen: Die Trinkgeldpauschale ist mehr als Bürokratie. Sie bedeutet soziale Absicherung, Fairness und Anerkennung.

Wer sie abschaffen will, nimmt Beschäftigten nicht nur Geld – sondern auch Sicherheit für ihr Leben.

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