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Warnstreik in Bad Hall, Bad Schallerbach und am Gmundnerberg

KV-Abschluss für Beschäftigte in Privatkrankenanstalten deutlich über der Inflation und 2.000 Euro-Bruttomindestlohn gefordert

Die Beschäftigten der Privatkrankenanstalten Österreich haben am Dienstagvormittag mit einem dreistündigen Warnstreik für einen Teuerungsausgleich protestiert. In Oberösterreich streikten die Beschäftigten des Klinikums Bad Hall, des Klinikums Bad Schallerbach und im Neurologischen Therapiezentrum Gmundnerberg in Altmünster.

Gewerkschaft jederzeit verhandlungsbereit
„Die Kolleginnen und Kollegen haben drei Jahre an vorderster Front gegen Corona gekämpft. Es kann nicht sein, dass sie jetzt ordentlichen Gehaltserhöhungen hinterherlaufen müssen“, sagt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida. Das Verhandlungsteam sei den Arbeitgebern mehrmals entgegengekommen, doch das Gegenüber habe sich keinen Zentimeter bewegt. „Damit wurde uns keine andere Wahl gelassen, als diesen Warnstreik abzuhalten. Wir sind jederzeit verhandlungsbereit“, betont Woisetschläger

vida fordert Bruttomindestlohn von 2.000 Euro
„Die Menschen müssen von einem Vollzeitjob leben können. Wir fordern einen Abschluss deutlich über der Inflation und einen monatlichen Bruttomindestlohn von 2.000 Euro“, sagt Woisetschläger. Der Kollektivvertrag für die insgesamt 10.000 Beschäftigten gehöre noch immer zu einem der schlechteren im Gesundheits- und Sozialbereich und daher gebe es hier dringenden Aufholbedarf. „Die Kolleginnen und Kollegen haben sich faire und wertschätzende Einkommenserhöhungen gegen die explodierende Teuerung verdient“, betont Woisetschläger.

Beschäftigte brauchen bessere Arbeitsbedingungen
Diverse Umfragen in Einrichtungen zeigen auf, dass die aktuellen Arbeitsbedingungen bereits zu Qualitätsverlusten in der medizinischen Betreuung führen. „Es ist beim Warnstreik nicht nur um einen Abschluss deutlich über der Inflation und einen monatlichen Bruttomindestlohn in Höhe von 2.000 Euro gegangen, sondern auch um bessere Arbeitsbedingungen für alle Berufsgruppen“, betont Woisetschläger. Die Belastung in den Gesundheitseinrichtungen nehme für alle zu. „Jetzt sind sowohl die Arbeitgeber als auch die Politik gefordert, für Verbesserungen zu sorgen“, sagt Woisetschläger. Beim Warnstreik sei es zur einen oder anderen Verzögerung bei den medizinischen Leistungen gekommen, die Patientinnen und Patienten hätten aber Verständnis für die Anliegen der Beschäftigten und die Gewerkschaftsforderungen gezeigt. (cb)

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