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Franz Preschern 2023

Beschäftigte haben sich gute KV-Abschlüsse verdient

Ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhung unerlässlich - Soziale Folgen der Inflation nicht außer Acht lassen!

Angesichts der steigenden Zinsbelastung und der Untätigkeit der Bundesregierung bei der Inflationsbekämpfung spitzt sich die soziale Krise in Österreich immer wieder zu. Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth warnt vor weitreichenden Folgen der immensen Teuerung. „Die Gewerkschaften haben mit den bisherigen Kollektivvertragsabschlüssen den einzig wahren Teuerungs-Ausgleich erreicht. Und wir werden auch jetzt alles daransetzen, in diesem Herbst für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen zu sorgen!“, so der Gewerkschafter.

Die Arbeitnehmer:innen sind kampfbereit und holen sich, was ihnen zusteht!

Philip Wohlgemuth, ÖGB-Vorsitzender Tirol

 

Aktuell stocken die KV-Verhandlungen in der Metalltechnischen Industrie und im Handel, parallel werden zahlreiche weitere Kollektivvertragsverhandlungen vorbereitet. Die Lohn- und Gehaltserhöhungen orientieren sich dabei an der rollierenden Inflation – also jener der vergangenen zwölf Monate. „Ich war in den vergangenen Monaten in zahlreichen Betrieben in ganz Tirol unterwegs. Die Beschäftigten haben dabei sehr eindringlich an uns appelliert, uns für teuerungsdämpfende Maßnahmen einzusetzen. Die Arbeitnehmer:innen sind kampfbereit und werden sich holen, was ihnen zusteht: eine ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhung!“

 

Auch eine aktuelle Studie der Armutskonferenz im Auftrag des Sozialministeriums hat ergeben, dass die Teuerung längst auch die Mittelschicht erreicht hat. Wohlgemuth zeigt sich massiv enttäuscht über die anhaltende Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Teuerungsbekämpfung: „Es ist klar: Wir benötigen mehr politisches Tempo auf allen Ebenen. Schon vor Jahren haben wir als Gewerkschaft vor einer drohenden Sozialkrise gewarnt. Die Menschen haben sich endlich eine Politik verdient, die rasch und entschlossen handelt und vor allem für die Schwächsten unserer Gesellschaft da ist. Wir haben als ÖGB und Gewerkschaften unsere Hausaufgaben gemacht und politische Vorschläge, Ideen und Konzepte auf den Tisch gelegt. Zugleich haben wir mit guten Kollektivvertragsabschlüssen für den einzig nachhaltigen Teuerungsausgleich gesorgt. Wir brauchen eine Politik mit Zukunft, Zuversicht und Verlässlichkeit, die zeigt, dass wir für die Menschen da sind und ihre Sorgen, Nöte und Ängste ernst nehmen!“

Stark für die Schwachen und laut für die Leisen - für jede, die sich das Leben nicht mehr leisten können!

Philip Wohlgemuth, ÖGB-Vorsitzender Tirol

 

„Gute Kollektivvertragsabschlüsse sind aktuell die einzige Abfederung der Teuerung und daher dringend notwendig. Wir werden weiterhin stark sein für die Schwachen – für jene, die sich das Leben nicht mehr leisten können“, so Wohlgemuth. Höhere Einkommen sind dringend notwendig, denn selbst Arbeit schützt aktuell oft vor Armut nicht: 7,4% der Erwerbstätigen müssen in Tirol mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle zurechtkommen. Diese rund 25.860 als „Working Poor“ bezeichneten Personen erreichen ein jährliches äquivalisiertes Einkommen von 10.545 Euro. Rund 16.811 Personen mit Vollzeitbeschäftigung gelten als Working Poor.

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