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Eisenbahner:innen-KV: Bundesweite Betriebsversammlungen

Am Mittwoch den 2. November finden in Vorarlberg Betriebsversammlungen im Eisenbahnbereich statt. Es kommt daher zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr. „Wir bedauern, die Unannehmlichkeiten für die Bahnkund:innen. Sie können sich bei der Arbeitgeber:innenseite dafür bedanken, die keinerlei Entgegenkommen bei den KV-Verhandlungen zeigt. Stattdessen wird seitens der Arbeitgeber:innen versucht, die Verhandlungen zu verschleppen und mit einem unzureichenden Angebot, die Beschäftigten abzuspeisen“, kritisiert vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. Betriebsrät:innen und die Gewerkschaft vida informieren bei den Betriebsversammlungen die Belegschaften über die KV-Verhandlungen. Zudem wird die Bereitschaft der Beschäftigten zur Teilnahme an gewerkschaftlichen Maßnahmen abgefragt. In Vorarlberg sind über 900 Beschäftigte unmittelbar von den KV-Verhandlungen im Bahnbereich betroffen.

Mit 11 Prozent wurde im Oktober der höchste Inflationswert seit 70 Jahren festgestellt. „Die Beschäftigten dürfen nicht ärmer werden“, betont Stemmer. „Sie sollen sich dasselbe Leben wie vor einem Jahr leisten können.“ Der vida-Landesvorsitzender erinnert an den letzten AK-Preismonitor, der einen nochmaligen Preisschock mit massiven Preissteigerungen bei Lebens-, Reinigungsmitteln und Drogeriewaren festgestellt hat. „Gerade untere und mittlere Einkommensbezieher:innen sind von der Teuerung besonders belastet, da diese Beschäftigten bekanntlich einen größeren Anteil ihres Einkommens für lebensnotwendige Grundbedürfnisse ausgeben müssen.“ Zudem sei ein 40-Stunden-Job für 1.356 Euro netto Grundlohn im Nachtzug insbesondere angesichts der hohen Teuerung eindeutig nicht mehr rechtfertigbar.

Die Gewerkschaft vida fordert aufgrund der Teuerung 500 Euro für jeden auf alle KV- und Ist-Gehälter, 250 Euro auf die Lehrlingseinkommen sowie die Erhöhung der valorisierbaren Nebengebühren um die rollierende Inflation. „Die bisherigen Verhandlungen waren ein Witz. Die Arbeitgeber:innenseite verhöhnt mit ihrem Angebot die Beschäftigten mit ihren finanziellen Sorgen und Nöten, die durch die horrenden Preise zunehmend weniger Geld zur Verfügung haben“, ärgert sich Stemmer. Das bisher einzige Angebot der Arbeitgeber:innenseite liegt bei 7 Prozent. Nach dem Inflationswert für Oktober liegt es damit sogar unter der durchschnittlichen Inflation. „Die Arbeitgeber:innen versuchen zudem die Verhandlungen weiter zu verschleppen und haben erst für den 10. November eine weitere Verhandlungsrunde in Aussicht gestellt.“

„Bei den Betriebsversammlungen haben wir Rücksicht auf die Bedürfnisse der Fahrgäste genommen. Mit Beeinträchtigungen im Zugverkehr ist jedoch zu rechnen bzw. können nicht ausgeschlossen werden.“ Die Versammlungen finden in Vorarlberg ab 13 Uhr an den beiden Standorten Bludenz und Wolfurt statt und sollen rund zwei Stunden dauern. Aufgrund der Versammlungen werden vier Zugverbindungen zwischen Bludenz und Lindau ausfallen. Zwischen St. Margrethen und Bregenz werden es acht Züge sein. Es wird zum Teil einen Schienenersatzverkehr geben. Güterzüge und Verschubleistungen werden Großteils nicht bedient und fallen aus.

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