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Drei Frauen am Arbeitsplatz. Sie besprechen etwas vor einem offenen Laptop. Im Vordergrund sitzen zwei jüngere während eine ältere Frau hinter ihnen steht und lächelt.
Ab 2024 wird das Regelpensionsalter für Frauen schrittweise an jenes der Männer angeglichen, bis 2033 steigt es von 60 auf 65 Jahre fizkes – stock.adobe.com

Pensionen

Das Pensionsantrittsalter für Frauen steigt – was bedeutet das für dich?

Ab 2024 wird das Regelpensionsalter für Frauen schrittweise an jenes der Männer angeglichen. Oegb.at erklärt, was das konkret bedeutet

Bereits im Jahr 1992 wurde die schrittweise Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer per Verfassungsgesetz beschlossen. Im Februar 2023 wurde im Parlament nun eine Präzisierung beschlossen, die darlegt, wie die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters für Frauen genau erfolgt. Aber was bedeutet das konkret? Oegb.at hat die wichtigsten Fragen dazu beantwortet.

Was bedeutet die Anhebung des gesetzlichen Pensionantrittsalters für Frauen?

Ab 2024 wird das Regelpensionsalter für Frauen schrittweise an jenes der Männer angeglichen, bis 2033 steigt es von 60 auf 65 Jahre. Bisher war man davon ausgegangen, dass bereits für Frauen, die ab dem 2. 12. 1963 geboren sind, die Angleichung des Frauenpensionalters an jenes der Männer beginnt und bereits für diese Gruppe ein Regelpensionsalter von 60,5 Jahren gilt. Gemäß dem Beschluss des Parlaments beginnt die Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer jetzt jedoch erst für Frauen, die ab Jänner 1964 geboren sind und somit später.

Diese nun im Parlament beschlossene Verschiebung um einen Monat wirkt sich bei allen Etappen der Anhebung des Frauenpensionsalters aus. Konkret bedeutet dies, dass Frauen, die im Dezember oder im Juni geboren wurden und keine Beamtinnen sind, laut dem Beschluss des Parlaments um 6 Monate früher in Pension gehen können als dies ursprünglich auf Grund des Bundesverfassungsgesetzes über die Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer angenommen wurde.  

Die Anhebung des Regelpensionsalter der Frauen, die keine Beamtinnen sind, erfolgt nach dem Beschluss des Parlaments laut folgender Tabelle: 

Geboren                                                 Regelpensionsalter

1. Jänner 1964 bis 30. Juni 1964:           60,5. Lebensjahr
1. Juli 1964 bis 31. Dezember 1964:       61. Lebensjahr
1. Jänner 1965 bis 30. Juni 1965:           61,5. Lebensjahr
1. Juli 1965 bis 31. Dezember 1965        62. Lebensjahr
1. Jänner 1966 bis 30. Juni 1966            62,5. Lebensjahr
1. Juli 1966 bis 31. Dezember 1966        63. Lebensjahr
1. Jänner 1967 bis 30. Juni 1967            63,5. Lebensjahr
1. Juli 1967 bis 31. Dezember 1967        64. Lebensjahr
1. Jänner 1968 bis 30. Juni 1968             64,5. Lebensjahr

nach dem 30. Juni 1968                           65. Lebensjahr

 

Wieso wird das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen plötzlich angehoben?

Diese Anhebung des gesetzlichen Pensionalters für Frauen erfolgt nicht plötzlich, denn seit 1992 gibt es ein Bundesverfassungsgesetz, welches die Angleichung des Frauenpensionalters an jenes der Männer ab 2024 vorsieht. Zuvor hatte der Verfassungsgerichtshof geurteilt, dass es dem Gleichheitsgrundsatz der Verfassung widerspricht, dass Frauen fünf Jahre früher als Männer in Pension gehen dürfen.  

Was passiert, wenn ich trotzdem später in Pension gehe?

Wenn man über das Regelpensionsalter weiterarbeitet, kann man entweder die Pensionsleistung und das Erwerbseinkommen gleichzeitig beziehen oder man stellt keinen Pensionsantrag und bekommt dann für die Zeit, in der man keine Pensionsleistung bezieht, obwohl man bereits einen Anspruch darauf hätte, später eine höhere Pensionsleistung.

Ändert sich an meiner bestehenden Altersteilzeitvereinbarung etwas?

Für Frauen, die bereits eine Vereinbarung mit ihrem Arbeitgeber getroffen haben, ändert sich nichts. Bestehende Altersteilzeitvereinbarungen, sowohl in der kontinuierlichen als auch in der Blockvariante, können in der ursprünglich vereinbarten Form fortgeführt werden, auch wenn sich auf Grund der Gesetzesänderung ein niedrigeres Regelpensionsalter als bisher angenommen ergibt.

 

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