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Eine aktuelle Studie von PwC Österreich zeigt, was vielen schon lange klar ist: Wer gute Mitarbeiter:innen halten will, muss mehr bieten als nur Kaffee und einen Obstkorb. Seventyfour - adobe.stock.com

Arbeitsbedingungen

Jede:r Dritte will mehr Urlaub statt mehr Geld

Mehr Urlaub, mehr Flexibilität, mehr Homeoffice – neue Studie zeigt, was Arbeitnehmer:innen von Arbeitgebern erwarten

Unsere Arbeitswelt verändert sich – und mit ihr auch die Wünsche der Beschäftigten. Eine aktuelle Studie von PwC Österreich zeigt, was vielen schon lange klar ist: Wer gute Mitarbeiter:innen halten will, muss mehr bieten als nur Kaffee und einen Obstkorb.

Mehr Urlaub statt mehr Gehalt

Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten würde auf einen Teil des Gehalts verzichten, wenn sie dafür eine Woche mehr Urlaub bekommen. Durchschnittlich wären sie bereit, auf 7,5 Prozent ihres Einkommens zu verzichten – ein deutliches Zeichen: Freizeit ist für viele wichtiger als Geld. Der ÖGB setzt sich dafür schon seit langem ein und fordert unter anderem eine 6. Urlaubswoche für alle sowie eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensverlust.

Flexibilität, Homeoffice und Remote Work statt Büro

Insgesamt wünschen sich 91 Prozent flexible Arbeitsbedingungen – insbesondere in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsort. Die Hälfte der Befragten (53 Prozent) würde auf den sozialen Austausch im Büro verzichten, wenn sie dafür flexibel remote arbeiten kann. Die klassische Präsenzpflicht ist für viele nicht mehr zeitgemäß – gefragt sind selbstbestimmte Modelle, die zum Leben passen.


Kurz erklärt:

Homeoffice ist eine Form der Telearbeit - Arbeiten von zu Hause mit fixer Vereinbarung mit dem Arbeitgeber. In Österreich rechtlich geregelt – z. B. braucht es eine schriftliche Vereinbarung.

Telearbeit/ Remote Work kann an jedem Ort durchgeführt werden, den man mit seinem Arbeitgeber vereinbart. Es bedeutet flexibel arbeiten – egal wo. Ob von daheim, im Café oder im Ausland. Oft weniger streng geregelt, aber mit vielen Rechtsfragen (z. B. Versicherung, Arbeitsrecht im Ausland).
 

Faire Bezahlung: Besonders wichtig für Frauen

Gerechte Bezahlung ist nach wie vor ein zentrales Thema – besonders für Frauen. 53 Prozent von ihnen fordern mehr finanzielle Fairness, gegenüber 45 Prozent der Männer. Auch Zuschüsse für Essen oder Produkte und betriebliche Altersvorsorge werden stark nachgefragt.

Der Gender Pay Gap ist in Österreich im Vergleich zu den anderen EU-Staaten besonders hoch. Frauen verdienen für gleiche oder gleichwertige Arbeit 16,6 Prozent weniger als Männer. Volle Lohntransparenz würde dazu beitragen, diese Einkommensunterschiede zu beseitigen.

Generation Z fordert Transparenz

Junge Beschäftigte der Generation Z empfinden die Gehaltskommunikation als deutlich weniger transparent als die Babyboomer. Zwei Drittel aller Befragten sagen: Wenn offen über Gehälter gesprochen wird, sind sie motivierter. Und 67 Prozent würden sogar lieber auf Firmenfeiern verzichten, wenn sie dafür wüssten, was ihre Kollegen und Kolleginnen verdienen.

Weiterbildung und Entwicklung bleiben zentral

Fast alle Befragten (90 Prozent) wollen Weiterbildungsmöglichkeiten – vom Mentoring bis zur Karriereplanung. Wer sich entwickeln kann, bleibt motiviert und dem Unternehmen länger treu.

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Das Wichtigste auf einen Blick

Gute Arbeitsbedingungen sind ein Muss

Diese Zahlen bestätigen, was wir in den Betrieben täglich hören. Gute Arbeitsbedingungen sind mehr als ein „Nice to have“ – sie sind entscheidend für ein gutes Leben. Beschäftigte wollen Wertschätzung, sie wollen mitreden, mitgestalten und ernst genommen werden.


Top 5 Erwartungen an Arbeitgeber:

  • Faire Bezahlung und finanzielle Anreize (z. B. Essenszuschüsse)
  • Finanzielle Unterstützung (z. B. Boni, betriebliche Altersvorsorge)
  • Flexibilität bei Urlaub und Freizeit (z. B. 6. Urlaubswoche, Remote Work)
  • Flexible Arbeitszeitmodelle
  • Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen