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Kürzere Arbeitswochen bringen mehr Zeit zum Erholen olezzo – stock.adobe.com

Mehr Freizeit und Lebensqualität

Vier Gründe für eine Arbeitszeitverkürzung

Weniger Zeit in der Arbeit hat viele Vorteile für Beschäftigte - das beweisen auch schon viele heimische Beispiele

Immer mehr Beschäftigte wünschen sich eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Der ÖGB unterstützt diese Forderung seit Jahren. Nicht nur, weil die letzte Arbeitszeitverkürzung mehr als 40 Jahre her ist, sondern weil kürzere Arbeitszeiten viele Vorteile für alle bringen.

Hier sind 4 Gründe, warum kürzere Arbeitszeiten das Arbeitszeitmodell der Zukunft sein werden.

1. Kürzere Tagesarbeitszeiten machen uns gesünder und zufriedener 

Lange Arbeitswochen führen bei vielen Arbeitnehmer:innen zu gesundheitlichen Beschwerden. Sie berichten, dass sie öfter erschöpft sind, schlechter schlafen oder Rückenschmerzen haben. Diesen Beschwerden kann man mit einer Arbeitszeitverkürzung vorbeugen. 

Mehr Freizeit bedeutet mehr Zeit für Erholung. Laut Professor John Ashton, früherer Präsident der UK Faculty of Public Health, führt eine kürzere Arbeitswoche zu weniger Stress und somit zu einem niedrigeren Blutdruck. Beschäftige erkranken dadurch seltener und Burnouts können vermieden werden. 

2. Kürzere Arbeitswochen bringen mehr Zeit für Familie und Freund:innen 

Weniger Zeit am Arbeitsplatz steigert die Lebensqualität und senkt chronische Zeitnot für andere Dinge im Leben. Es bleibt mehr Zeit für Familie und Freund:innen. 

Eine kürzere Arbeitswoche mit deutlich weniger als 10 Stunden pro Tag ist somit auch für unsere Kinder und sozialen Kontakte ein Gewinn. 

Untersuchungen zeigen, dass kürze Arbeitswochen zu mehr Engagement und größerer Zufriedenheit der Belegschaft geführt haben. Längere Arbeitszeiten bedeuten eben nicht automatisch, dass härter oder besser gearbeitet wird. 

3. Arbeitszeitverkürzung ist ein Gewinn für Unternehmer 

Die Behauptung, dass „jedes Unternehmen zusammenbricht, wenn nur mehr 4 Tage pro Woche gearbeitet wird”, ist eines der Hauptargumente von Arbeitgebern gegen eine kürzere Arbeitswoche. 

Aber: Viele Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen, dass kürzere Arbeitswochen kein Nachteil sind.

In Österreich hat Arbeitszeitverkürzung schon sehr oft dazu geführt, dass die Unternehmen ihre Gewinne steigern konnten. Viele Beispiele haben wir HIER aufgelistet! 

4. Arbeitszeitverkürzung ist gut fürs Klima 

85 Prozent der Pendler:innen in Österreich sind mit dem Auto unterwegs – das sind täglich rund 1,5 Millionen Menschen, die im Schnitt 28 km zurücklegen.

Bei einer 4-Tage-Woche statt einer 5-Tage-Woche fahren Pendler:innen nur mehr vier statt fünf Mal pro Woche in die Arbeit. Energie und Abgase würden dadurch entsprechend eingespart und so auch tausende Tonnen CO2 weniger pro Jahr in die Luft geblasen werden. 

Übrigens: In den Kollektivverträgen für den Handel, das Metallgewerbe und das Baugewerbe konnte die 4-Tage-Woche bereits erfolgreich durchgesetzt werden. 

Für die 400.000 Beschäftigten im Handel und die 100.000 Beschäftigten am Bau ist die 4-Tage-Woche, außer bei Gefährdung von Betriebsabläufen, möglich.