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©Gernot Krautberger - stock.adobe.com

Studie: 90 Prozent der Arbeitslosen sind arm

Neue Zahlen beweisen, wie beinhart das Leben von arbeitslosen Menschen in Österreich ist: Neun von zehn Arbeitslosen sind arm bzw. stehen unmittelbar davor in die Armut abzurutschen. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des SORA-Instituts im Auftrag des Momentum-Instituts.

Die Ergebnisse sind nichts anderes als eine schallende Ohrfeige für Österreich, das eines der reichsten Länder der Welt ist. 

Rauf mit dem Arbeitslosengeld! 

„Angesichts dieser Studie müssen wirklich alle Alarmglocken läuten!“, so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Das Arbeitslosengeld müsse endlich erhöht werden, fordert er: „Die Erhöhung wäre schnell umsetzbar, treffsicher und nachhaltig. Außerdem würde der Konsum angekurbelt, die Menschen hätten mehr Geld zum Ausgeben”, fordert Katzian. Und zwar von aktuell 55 auf 70 Prozent des letzten Lohns bzw. Gehalts.  

Der ÖGB fordert eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes von aktuell 55 auf 70 Prozent des vorigen Einkommens.

Viel zu wenig für ein gutes Leben  

Die Zahlen im Detail: 97 Prozent der Befragten müssen – seit sie ihren Job verloren haben – mit unter 1.400 Euro netto im Monat auskommen. Rund neun von zehn Befragten befinden sich mit unter 1.200 Euro monatlichem Einkommen sogar deutlich unter der Armutsgrenze.  

Fast alle Arbeitslosen leben somit an oder unter der Armutsgrenze, die in Österreich 2021 für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1.328 Euro liegt. 

Rauf mit dem Arbeitslosengeld!

Aktuell beträgt das Arbeitslosengeld 55 Prozent des letzten Lohns bzw. Gehalts - der ÖGB fordert eine Erhöhung auf 70 Prozent!

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Frauen ohne Job besonders gefährdet 

5 von 10 Frauen ohne Kind bekommen laut Studie ein Arbeitslosengeld von maximal 800 Euro pro Monat. Bei Männern ohne Kind sind es 3 von 10.

Noch deutlicher fällt der Unterschied bei Eltern aus: Während 55 Prozent aller Mütter maximal 800 Euro erhalten, sind es bei den Vätern 14 Prozent. 

Arbeitslose Menschen brauchen auch mehr Perspektiven, steht für den ÖGB-Präsidenten Katzian außer Zweifel. Kein Weg führe für die Regierung daran vorbei, „aktive Arbeitsmarktpolitik voranzutreiben. Gutes Leben braucht mehr Chancen und finanzielle Absicherung!“