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Gesunde Arbeit passt sich dem Lebensalter an. aferalana – stock.adobe.com

Wie unsere Arbeitsplätze unser Leben beeinflussen

Gute Arbeit braucht gute Arbeitsbedingungen - für jedes Alter und jede Lebensphase

Arbeit nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein.  Viele von uns verbringen Jahrzehnte in ihrem Beruf - da ist es nur logisch, dass die Arbeit auch zu uns passen muss. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Und übermorgen. 

Denn unser Leben verändert sich. Wir werden älter, sammeln Erfahrung – aber manchmal machen uns auch Rückenprobleme, Stress oder Müdigkeit zu schaffen. Die gute Nachricht: Arbeit lässt sich so gestalten, dass sie nicht krank macht, sondern uns unterstützt – in jeder Lebensphase. 

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Das Wichtigste auf einen Blick

Was bedeutet „alternsgerecht“?

Ein alternsgerechter Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem Menschen in jedem Alter gut und gesund arbeiten können. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Schreibtische oder die Werkbänke sind höhenverstellbar.
  • Es gibt regelmäßige Pausen und ausreichend Zeit zur Erholung.
  • Altersgemischte Teams werden aktiv gefördert. 
  • Arbeitszeitmodelle passen zu den Lebensphasen.
  • Entwicklung und Qualifizierung werden in jedem Alter gefördert.

Was ist Ergonomie?

Ergonomie heißt: Arbeitsplätze so gestalten, dass sie den Körper nicht überfordern. Zum Beispiel mit höhenverstellbaren Tischen, bequemen Stühlen, guter Beleuchtung, gut erreichbaren Werkzeugen oder Hilfen beim Heben. So lassen sich Rückenschmerzen und andere Krankheiten vorbeugen.

 

Kurz gesagt: Es geht darum, gesund zu bleiben – körperlich und psychisch. Damit das gelingt, braucht es vor allem Unternehmen, die Verantwortung übernehmen. Sie können viel tun – von ergonomischer Ausstattung über Gesundheitsangebote bis hin zu flexiblen Arbeitszeiten und echter Mitbestimmung. Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, können Menschen in jedem Alter produktiv und zufrieden arbeiten– egal, ob mit 20 oder mit 58 Jahren. Und auch Betriebe profitieren davon: Gesunde, motivierte Mitarbeiter:innen bleiben länger, das Wissen bleibt im Unternehmen, die Krankenstände sinken – und letztendlich wird somit auch das Gesundheits- und Sozialversicherungssystem entlastet.  

Das sagen Beschäftigte:

Darsuieva Liusiena, holt ihre Lehrabschlussprüfung zur Friseurin in Österreich nach. privat

Ich bin viel auf den Beinen. In der Berufsschule haben wir gelernt, wie wichtig gute Schuhe und Haltung sind. Ich achte jetzt viel mehr darauf. Ich will meinen Job ja lange machen.

Darsuieva Liusiena

Warum betrifft das auch junge Leute?

„Alternsgerechte Arbeitsplätze sind ein Thema für alle Generationen“, betont Irene Kloimüller, Arbeitsfähigkeitsexpertin. Sie schützen junge Arbeitnehmer:innen davor, schon früh unter Rückenproblemen zu leiden, unterstützen jene, die mitten im Berufsleben stehen und mit steigenden Anforderungen und Betreuungspflichten jonglieren müssen. Zudem entlasten sie ältere Beschäftigte, die vielleicht körperlich nicht mehr so belastbar sind wie früher, dafür aber Qualität und Erfahrung einbringen können. „Wer heute in die Lehre startet oder frisch von der Hochschule kommt, denkt vielleicht noch nicht an Burnout oder Haltungsschäden. Aber genau das sollte man, denn: Wer heute gute Arbeitsbedingungen vorfindet, bleibt morgen arbeitsfähig und hat eine höhere Lebensqualität”, führt Kloimüller an. 

Wer heute gute Arbeitsbedingungen vorfindet, bleibt auch morgen arbeitsfähig und hat eine höhere Lebensqualität.

Irene Kloimüller, Arbeitsfähigkeitsexpertin

Was geschehen muss

Der ÖGB setzt sich dafür ein, dass Arbeit für alle fair bleibt – auch wenn man älter wird. Denn gute Arbeit darf niemanden krank machen - und sie muss es ermöglichen, gut und gesund bis zur Pension seinem Beruf nachgehen zu können.

Deswegen fordert der ÖGB unter anderem:

  • Die verpflichtende Umsetzung alternsgerechter Arbeit in den Betrieben, etwa durch erzwingbare Betriebsvereinbarungen,
  • verbindliche Grenzwerte für schweres Heben und Tragen am Arbeitsplatz,
  • verpflichtende betriebliche Gesundheitsförderung (BGF),
  • besseren Schutz am Arbeitsplatz – etwa durch mehr Präventionszeit im Betrieb und stärkere Rechte für Präventivkräfte und
  • "hitzefrei" ab 30 Grad – bezahlt und nur dann nicht, wenn der Arbeitgeber eine kühlere Alternative anbietet

„Wir alle haben ein Recht auf Jobs, die uns fordern, aber nicht überfordern. Auf Arbeitsbedingungen, bei denen wir sagen können: ‚Ja – hier kann ich gut arbeiten. Ein Leben lang’“, betont ÖGB-Gesundheitsexpertin Julia Stroj.


BGF-Gütesiegel bestätigt Gesundheitsengagement des ÖGB für die Jahre 2025 bis 2027. ÖGK

Wir leben, was wir fordern – Ausgezeichnete Gesundheitsförderung im ÖGB 

Gesunde und motivierte Mitarbeiter:innen sind das Fundament für nachhaltigen Erfolg – das gilt für alle Betriebe, auch für den ÖGB. Deshalb setzen wir beim ÖGB seit Jahren konsequent auf betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Dass wir diesen Weg ernsthaft und nachhaltig gehen, bestätigt erneut das Gütesiegel für BGF, das wir bereits seit 2018 regelmäßig erhalten – aktuell für den Zeitraum 2025 bis 2027. Wir freuen uns über diese Auszeichnung, denn sie zeigt: Der ÖGB fordert nicht nur faire und gesunde Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten, er schafft sie auch für die eigenen Mitarbeiter:innen.


Nestor Gold Gütesiegel - was ist das?

Das Nestor Gold Gütesiegel bekommen Unternehmen in Österreich, die dafür sorgen, dass Menschen jeden Alters gut zusammenarbeiten können und gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Fachleute unterstützen Betriebe dabei, passende Maßnahmen umzusetzen – damit alle gesund, motiviert und lange im Job bleiben können.

👉 Mehr Infos zum Nestor Gold Gütesiegel: oegb.at/nestorgold-guetesiegel

Die ÖBB Infrastruktur AG ist eines der Unternehmen, das mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Warum generationengerechtes Arbeiten für die ÖBB Infrastruktur unverzichtbar ist, erklärt Personalleiter Thomas Kreiter im Interview

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