Allgemeine Informationen
Ausschreibung: SOCPL-2024-INFO-WK
Maßnahmentyp: SOCPL-PJG
Akronym: JustWork
Nummer: 101191905
Laufzeit: 24 Monate
Startdatum: 15. Februar 2025
Geschätzte Projektkosten: € 547.551,10
EU-Zuschuss: € 492.795,99
Projektbeschreibung
Abstract
Es gibt zahlreiche gute Gründe, warum Gewerkschaften mehr Demokratie am Arbeitsplatz befürworten. Gerade in Zeiten tiefgreifender wirtschaftlicher Transformationsprozesse und gesellschaftlicher Krisen erhöht Mitbestimmung am Arbeitsplatz die Resilienz und eröffnet Potenziale zur Zukunftsgestaltung. Arbeitsplatzdemokratie beschreibt im Kern die Fähigkeit von Beschäftigten und ihren Vertretungen, Unternehmensentscheidungen aktiv zu beeinflussen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein solcher Einfluss zur Reduzierung sozialer Ungleichheiten, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, positiven wirtschaftlichen Effekten, einer erfolgreichen Digitalisierung im Unternehmen, verbessertem betrieblichen Umweltschutz und zur Förderung demokratischer Einstellungen unter den Beschäftigten beiträgt.
In diesem Projekt widmen wir uns dem Konzept des „Beteiligungsanspruchs“. Im Zentrum steht das Bedürfnis der Beschäftigten, stärker an Entscheidungen am Arbeitsplatz und im Unternehmen beteiligt zu werden – ein Kernaspekt von „Arbeitsplatzdemokratie“.
Das Projekt untersucht diese Beteiligungsbedürfnisse in den teilnehmenden Ländern und eröffnet damit eine neue Perspektive auf den Zustand der Arbeitsplatzdemokratie, die in bisherigen Umfragen noch nicht erfasst wurde.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der sogenannten „Partizipationskompetenz“ – also der Fähigkeit von Arbeitnehmervertretungen, den Anforderungen nach mehr Mitbestimmung wirksam zu begegnen. Der Kompetenzaufbau zielt darauf ab, diese Partizipationskompetenz gezielt zu stärken, gestützt auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu den Beteiligungsbedarfen der Beschäftigten.
Ziel ist es, eine Grundlage für eine „partizipationsorientierte Interessenvertretung“ zu schaffen, die das Mobilisierungspotenzial der Beschäftigten erhöht – sei es zur Gründung von Betriebsrät:innen oder zur Stärkung ihrer Verhandlungsposition in Kollektivverträgen.
Allgemeines Ziel
Dieses Projekt zielt darauf ab, das Feld der Mitarbeiterpartizipation zu erweitern und zu vertiefen, mit einem besonderen Fokus auf das Konzept der „Arbeitsplatzdemokratie“. Es soll ein konstruktiver Dialog zwischen Beschäftigten und Management gefördert werden, um ein umfassendes Verständnis für die Notwendigkeit einer ausgewogenen Arbeitsplatzgestaltung zu entwickeln.
Spezifische Ziele
- Durchführung einer umfassenden Studie zur Erhebung der Bedürfnisse und Erwartungen der Beschäftigten hinsichtlich ihrer Beteiligung am Arbeitsplatz.
- Identifizierung von Strategien und Praktiken, die das Engagement der Beschäftigten stärken, ohne dabei die organisatorischen Ziele zu vernachlässigen.
- Förderung von Austausch und Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten, Gewerkschaften, Betriebsräten und Management, um ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung einer ausgewogenen Arbeitsplatzgestaltung zu entwickeln.
- Verbreitung der Ergebnisse und Erfahrungen an Partner und Organisationen, um das Bewusstsein für die Bedeutung eines inklusiven und partizipativen Arbeitsumfelds zu erhöhen.
Übersicht der Aktivitäten
- Auftaktkonferenz (online) zu Projektbeginn
- Durchführung einer Studie zum „Partizipationsanspruch“ (L & R Sozialforschung) in verschiedenen sektoralen Clustern ausgewählter Beschäftigtengruppen
- Beginn der nationalen Ausarbeitung der von den Projektpartnern definierten Initiativen
- Halbzeitkonferenz zur Vorstellung der Studienergebnisse und zur Festlegung einer Strategie für die Verbreitung der Studienergebnisse sowie Diskussion der Entwicklungen in den einzelnen Ländern
- Organisation sektoraler Treffen zum Erfahrungsaustausch in den Projektländern
- Aktivitäten auf nationaler Ebene: Verbreitung der Studienergebnisse und Präsentation von Best-Practice-Beispielen bei gewerkschaftlichen Abendschulen und Open-Space-Veranstaltungen
- Abschlusskonferenz zur Präsentation der im Projekt gesammelten Erfahrungen und zur Formulierung länderübergreifender Schlussfolgerungen für die Zukunft
- Dokumentation bewährter Praktiken: Aufbau einer Sammlung von Wissen, Fallstudien und bewährten Methoden im Bereich der Arbeitsplatzdemokratie als Ressource für andere Organisationen und Stakeholder
Projektländer:
Österreich, Bulgarien, Serbien, Slowenien, Ungarn, Moldau