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Frau sitzt an einem Tisch und haelt sich die Haende vor das Gesicht - im Vordergrund sieht man eine maennliche Hand die sie mit einer Geste bedroht oder beschimpft.
Psychische Gewalt kann im Betrieb von vielen Seiten kommen. Leidtragende fühlen sich oft auf sich allein gestellt. Tiko

Arbeitsbedingungen

Toxischer Arbeitsplatz: Psycho-Gewalt bis zum Burnout

Bei Mobbing, Belästigung & Co. muss der Arbeitgeber helfen. Diese Rechte und Möglichkeiten hast du

Fast jede fünfte Arbeitnehmerin bzw. jeder fünfte Arbeitnehmer weltweit war in ihrem oder seinem Arbeitsleben bereits mehr als einmal mit „negativem Sozialverhalten“ am Arbeitsplatz konfrontiert. Das sagt eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aus. Kränkungen, Demütigungen, Beleidigungen und andere Übergriffe sind leider für viele Teil des Berufslebens, laut der Studie der ILO sind Frauen und Migrant:innen besonders gefährdet.

Die Gewalt kann vom Chef, von Kolleginnen und Kollegen oder auch von Kundinnen und Kunden kommen. Leidtragende fühlen sich oft auf sich allein gestellt, dabei liegt es an den Vorgesetzten, ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen.

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Deine Rechte bei psychischer Gewalt

Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) schützt die Menschenwürde und verankert Persönlichkeitsrechte als Grundwerte. Das heißt, auch wenn in bestimmten Branchen ein rauer Umgangston normal ist, muss man sich nicht jede Erniedrigung gefallen lassen. Da wo die Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden, beginnt die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Die Fürsorgepflicht ist im Arbeitnehmer:innenschutzgesetz geregelt und verpflichtet Arbeitgeber:innen, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz herzustellen, das bedeutet auch psychische Gesundheit. 

Dieser Schutz gilt übrigens auch gegenüber Dritten, das bedeutet, wenn du von einem Kunden verbal angegriffen wirst, ist es die Verantwortung des Chefs bzw. der Chefin, dafür zu sorgen, dass du keinen seelischen Schaden davonträgst. Auch toxisches Verhalten von Kolleginnen oder Kollegen, wie Mobbing oder manipulatives Verhalten, sind in der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers umfasst.

     

Hier bekommst du Hilfe

Das Chancen-Nutzen Büro im ÖGB hilft dir dabei, auch in schwierigen Situationen dein Recht einzufordern. Bist du von einem Burnout betroffen, oder möchtest dich informieren, wie du Burnout an deinem Arbeitsplatz verhindern kannst? Dann wirst du hier fündig.

Sexualisierte Gewalt ist auch eine Form der psychischen Gewalt. Wenn du gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz einstehen möchtest, findest du hier Unterstützung.

 

Psychische Gewalt kann langfristige Folgen bedeuten

Mit psychischer Gewalt ist nicht zu spaßen: Dauerhafte Belastungen durch ein toxisches Arbeitsklima können zu einem Burnout führen. Für Arbeitnehmer:innen bedeutet das eine komplette Entfremdung von ihrer Arbeit und dem sozialen Umfeld, für Arbeitgeber:innen, dass ein Teammitglied ausfällt oder nur sehr eingeschränkt weiterarbeiten kann. Wer die Probleme anspricht, kann somit eine Besserung für den ganzen Betrieb erwirken. Allerdings gibt es nicht in jedem Betrieb die Möglichkeit, Probleme anzumerken, ohne mit negativen Folgen rechnen zu müssen. Daher fordert der ÖGB eine Schwerpunktsetzung auf psychosozialer Gesundheit im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Überdies braucht es mehr Mittel und Möglichkeiten, um psychotherapeutische Behandlungen in Anspruch nehmen zu können.  

 

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