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Portrait einer jungen Frau in einer Holzwerkstatt mit Sicherheitsbrille und Gehörschutz.
Am 8. März ist internationaler Frauentag. Der Weg zur Gleichberechtigung ist immer noch lang. sata_production – stock.adobe.com

Frauentag

Frauentag 2024 - Und jährlich grüßt das Murmeltier

Höchste Zeit für Gleichberechtigung, bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und Entlastung von Care-Arbeit

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Bereits zum 113. Mal machen Frauenorganisationen der ganzen Welt an diesem Tag auf die immer noch fehlende Gleichberechtigung von Frauen aufmerksam. Auch der ÖGB nützt den Tag, um daran zu erinnern, dass  Frauen auf vielen Ebenen noch weit von Gleichstellung entfernt sind.  

Damit Frauen und Männer endlich gleiche Chancen vorfinden, braucht es unter anderem bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und Entlastung von Care-Arbeit.

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1. Arbeitsbedingungen verbessern

Jede dritte Frau geht nicht direkt aus dem Beruf in Pension. Das liegt unter anderem auch daran, dass viele Unternehmen Frauen gar keine Beschäftigungsmöglichkeiten bis zur Pension bieten.  

Um die Situation für Frauen zu verbessern, braucht es gute Arbeitsbedingungen und gesunde Arbeitsplätze, in denen Frauen bis zum Pensionsantritt arbeiten können. Eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten sowie ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag würde Frauen außerdem ermöglichen, mehr Stunden zu arbeiten und folglich im Alter eine höhere Pensionsleistung zu bekommen.

Denn Frauen bekommen in Österreich rund 40 Prozent weniger Pension als Männer.  Geht es in diesem Tempo weiter, dauert es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die sogenannte Pensionsschere schließt. Niedrigere Pensionen bedeuten ein höheres Risiko für Altersarmut für alleinlebende Frauen oder eine Abhängigkeit in Partnerschaften.

Auch müssen Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen besser geschützt werden. Am Arbeitsplatz sind mehr als 56 Prozent aller ArbeitnehmerInnen von sexuellen Übergriffen betroffen. 93 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Die besonderen Abhängigkeitsverhältnisse am Arbeitsplatz machen es für Frauen besonders schwierig, sich zu wehren. Arbeitgeber sind gefordert, Gewalt am Arbeitsplatz vorzubeugen. 

2. Finanzielle Absicherung

Frauen verdienen bei gleicher Arbeit immer noch weniger als Männer. Durch die Teuerung hat sich die Situation für sie noch einmal verschärft. Aktuell sind über 500.000 Frauen in Österreich laut jüngsten Daten der Statistik Austria von Einkommensarmut betroffen, Alleinerzieherinnen sind dabei besonders gefährdet. 

Damit sich Frauen das tägliche Leben wieder leisten können, fordern die ÖGB-Frauen einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro. Zusätzlich braucht es Maßnahmen, um die Teuerung zu stoppen – etwa eine Gaspreis- und Mietpreisbremse oder die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Lebensmitteln.

3. Entlastung von Care-Arbeit

Sogenannte Care-Tätigkeiten, also Kinderbetreuung, Hausarbeit und die Pflege von Angehörigen, liegen großteils in den Händen von Frauen, die täglich zwei Stunden mehr unbezahlte Arbeit in den eigenen vier Wänden erledigen als Männer. Laut Berechnungen der Statistik Austria entspricht das einem Gegenwert von mehr als 50 Milliarden Euro. Viele  würden gerne mehr arbeiten, es scheitert aber oft an den fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Vor allem im ländlichen Raum gibt es zu wenig Kinderbetreuungsplätze, die mit Vollzeitarbeit vereinbar sind.  

Neben einem Ausbau der Kinderbildung würde auch eine Verkürzung der Arbeitszeiten Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Job erleichtern und Männern die Chance geben, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Die Arbeitszeitverkürzung in Island hat auch zu einer ausgewogeneren Verteilung der Care-Arbeit geführt. 

Österreich braucht endlich familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, wie das ÖGB/AK-Familienarbeitszeitmodell, einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag des Kindes und flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und älteren Menschen. Nur so haben Frauen eine echte Wahl, in Teilzeit oder in Vollzeit zu arbeiten und damit die Chance auf mehr Unabhängigkeit.

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Die Zeit ist überreif, dass Frauen gleiche Chancen und Möglichkeiten bekommen.

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