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Für ein gutes Leben

Darum solltest du im neuen Jahr Gewerkschaftsmitglied werden

Nach der Krise geht’s darum, wer für die Kosten der Krise zahlen wird müssen.

Die gute Aussicht im neuen Jahr: Das Coronavirus könnte langsam nach und nach zurückgedrängt werden. Die schlechte: Wer wird wohl für die Kosten der Krise zahlen müssen? Damit droht das nächste Ungemach.

Konnten der ÖGB und starke Gewerkschaften unter anderem mit ihrem Modell der Corona-Kurzarbeit während der Krise Schlimmstes verhindern, ist eine Herausforderung im neuen Jahr, für eine gerechtere Verteilung zu sorgen. Denn während die Reichsten auch noch während der Krise immer reicher wurden und die Internet-Giganten noch immer fast keine Steuern gezahlt haben, mussten ArbeitnehmerInnen während der Krise Einkommensverluste hinnehmen.  

ArbeitnehmerInnen dürfen die Kosten nicht allein stemmen

Geht’s nach den Gewerkschaften werden die ArbeitnehmerInnen die Kosten sicher nicht allein stemmen müssen. Und auch Leistungskürzungen im Gesundheitssystem sind für Gewerkschaften ein Tabu. Gerade die Corona-Krise hat vielen vor Augen geführt, wie wichtig der von ÖGB und Gewerkschaften erkämpfte Sozialstaat für ArbeitnehmerInnen in Wahrheit ist, um das Leben auch in der Krise am Laufen halten zu können.  

Die Herausforderungen im neuen Jahr werden an Schärfe noch zunehmen. Daher ist es umso wichtiger, dass viele den Rücken der Gewerkschaften stärken und Mitglied werden.   

Selbst Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen sagte anlässlich des 75. Geburtstags des ÖGB mitten in der Corona-Krise im vergangenen Jahr: „Gäbe es keine Gewerkschaften, gäbe es keinen ÖGB, wir müssten ihn erfinden.“ In einer Krise wird das besonders deutlich.

Aber auch nach der Krise, wenn es ums Aufräumen und um gerechte Beiträge aller geht, spielen ÖGB und Gewerkschaften eine wichtige Rolle. Natürlich wird eine Bundesregierung nicht alle Forderungen zu 100 Prozent erfüllen, schließlich geht es auch darum, einen für alle Seiten tragbaren Kompromiss zum Wohle vieler zu finden.  

Die Vorteile auf deiner Seite

Aber abgesehen davon: Wer nachrechnet sieht genau, dass es sich immer lohnt, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Am Ende eines jeden Jahres haben Mitglieder mehr in der Tasche, als sie die Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft kostet.

Jedes Jahr verhandeln die Gewerkschaften rund 500 Kollektivverträge und damit deine Lohn- oder Gehaltserhöhung aus. Auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld müssen jedes Jahr bei den Kollektivvertragsrunden neu ausverhandelt werden.  

Die Gewerkschaften helfen dir zudem bei Problemen am Arbeitsplatz oder auch schon während der Ausbildung, bieten dir kostenlosen Rechtsschutz bei Auseinandersetzungen im Job, eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie unzählige Preisvorteile bei deinem persönlichen Einkauf oder bei Tickets für Kulturveranstaltungen.

Wenn du mit KollegInnen darüber nachdenkst, einen Betriebsrat zu gründen, kannst du auch dabei mit der vollen Unterstützung deiner Gewerkschaft rechnen.

Und übrigens: Dein Mitgliedsbeitrag ist in voller Höhe von der Lohnsteuer bzw. Einkommensteuer absetzbar. 

Eine Mitgliedschaft lohnt sich für dich nicht nur als ArbeitnehmerIn, sondern auf jeden Fall auch, wenn du gerade eine Lehre machst, studierst, geringfügig beschäftigt bist oder auch als Ein-Personen-UnternehmerIn erwerbstätig bist.

Was du auch wissen solltest 

Gewerkschaften kämpfen noch für viel mehr: Sie stehen für eine gerechtere Verteilung der Reichtümer in unserem Land. Eine erst Ende 2020 veröffentlichte Berechnung der Arbeiterkammer zeigt, dass die Reichsten in Wahrheit noch reicher sind als bisher angenommen wurde. Der Berechnung zufolge gehören dem reichsten einem (!) Prozent der Bevölkerung statt 23 Prozent fast 40 Prozent des Gesamtvermögens in Österreichs. Und sie zahlen oft weniger Steuern als die Imbissbude ums Eck. 

Selbst wenn dein Arbeitsverhältnis gut ist, du auch gut verdienst, du nicht wirklich unmittelbar Hilfe von deiner Gewerkschaft brauchst, setzt du dich mit deinem Gewerkschaftsbeitrag auch dafür ein, dass du Menschen hilfst, die gerade mit einer schlechteren Situation zu kämpfen haben. Aber auch dafür, dass deine Arbeitsbedingungen so bleiben wie sie sind oder verbessert werden.